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Geschichte

In der Wetterau entstanden nach dem 1. Weltkrieg zahlreiche Fußballvereine. So wurde auch in Berstadt im Jahre 1922 ein Fußballverein von Mitgliedern des Turnvereins gegründet. Die Gründungsversammlung fand in der Wirtschaft "Zur neuen Welt" von Wilhelm Koch statt. Der Verein nannte sich "Schwarz Weiß Berstadt".

Damals war man noch ein wilder Verein. Den Spielbetrieb meldete man offiziell erst nach dem Kriege 1946 beim Kreisverband an.(1) Die Gründungsmitglieder waren: Heinrich Appel, Ludwig Größer, Willi Hofmann, Karl Käs, Helmut Kullmann, Adolf Müller, Karl Müller, Reinhold Müller, Karl Pfannkoch, Karl Schmidt, Rudolf Schmidt, Heinrich Seipp, Wilhelm Seipp, Adam Sossenheimer, Walter Theiß, Reinhard Wolf, Rudolf Wolf, Willi Wolf und Dr. Helmut Zulauf.

Ein Spielbetrieb wie in der heutigen modernen Zeit gab es freilich in den damaligen Jahren noch nicht. Es gab keinen festen Sportplatz, so dass während des Jahres von der Dorfwiese über die Sauerbornwiese auf die Eselsweide gewechselt werden musste. Das Spielen auf den gemeindeeigenen Wiesen wurde dem Verein erst nach der Heuernte gestattet, so dass man vorher alle Spiele auswärts austragen musste. Trotz dieser widrigen Umstände hielt man einen regen Spielbetrieb mit Mannschaften der näheren Umgebung aufrecht. Das erste Spiel fand 1922 auf der Dorfwiese gegen Nonnenroth statt und endete mit einem 5:0 Sieg des jungen Berstädter Clubs. Besondere Ereignisse in jener Zeit waren die Begegnungen 1926 gegen die "Alten Herren" von Kickers Offenbach und 1930 gegen die Studentenmannschaft "Merowingia" Gießen. Im Laufe der Jahre setzte sich der Fußballsport in Berstadt immer mehr durch, und die Jugend wandte sich in starkem Maße dem Verein zu, bis dann 1933 der Sport aus politischen Gründen in andere Bahnen gelenkt wurde. So kam der Sport bis 1939 langsam und im Krieg dann schließlich ganz zum Erliegen. Nach dem 2. Weltkrieg begann man einen Neuanfang. 1946 waren es die alten Fußballkämpen der Vorkriegszeit, die den Verein wieder zu neuem Leben erweckten. Auch viele fußballbegeisterte Heimatvertriebene, die es nach dem Krieg nach Berstadt verschlagen hatte, fanden in dem Verein ein neues Betätigungsfeld.

Weil die Militärregierung die Namen der Vereine aus der Vorkriegszeit als nationalsozialistisch betrachtete, schlossen sich der Turn- und der Sportverein unter dem neuen Namen "Kultur- und Sportverein" zusammen. Aber bereits 1950 schieden die Turner wieder aus und bildeten einen eigenen Verein. Der KSV veranstaltete am 17.12.1949 einen Kameradschaftsabend im Saalbau Völbel, bei dem u.a. Dr. Zulauf ein "Heiß-Kalt-Spiel" organisierte.(2) Wenige Tage später wurde dort auch die Weihnachtsfeier gefeiert.(3)

Der sportliche Erfolg des Vereins ist von Höhen und Tiefen geprägt. So war man Ende der 1940er Jahre auf dem Sprung in die A-Klasse. Aber das Entscheidungsspiel gegen Wölfersheim ging 4:0 verloren. Die Mannschaft spielte nachher mit wechselndem Erfolg in der B-Klasse. 1959 wurde die neue Sportanlage an der Oberpforte fertiggestellt und der Spielbetrieb konnte hier aufgenommen werden. Bis dahin lag der Sportplatz nördlich des Berstädter Bahnhofs links neben der Bahnstrecke nach Hungen. Zur Einweihung der neuen Sportanlage hatten Turnverein und Sportverein gemeinsam ein großes Fest aufgezogen.

Neben den sportlichen Aktivitäten stand seit der Gründung auch das gesellschaftliche Geschehen stets im Mittelpunkt des Vereinslebens. Erinnert sei an die zahlreichen Theateraufführungen in den frühen 1950er Jahren auf dem Saale Völbel. Als erster Ortsverein veranstaltete der KSV ab 1946 einen Weihnachtsabend, der sich zu einer nicht mehr wegzudenkenden Tradition entwickelt hat.

1962 beging der Verein sein 40jähriges Bestehen mit einem Fußballturnier. Der Verein spielte mit der 1. und 2. Mannschaft bis 1965 in der B-Klasse des Kreises Friedberg und von 1965 bis 1969 in der B-Klasse Büdingen/West. 1970 wurde der KSV in die A-Klasse Büdingen umgruppiert. Allerdings musste die Mannschaft ein Jahr später, 1972, ausgerechnet zum 5Ojährigen Jubiläum, wieder den Abstieg in die B-Klasse hinnehmen. Auch in den folgenden Jahren konnten unter sportlichen Gesichtspunkten keine größeren Erfolge erzielt werden. Dies trübte aber keineswegs die Freude beim 60jährigen Vereinsjubiläum, das man 1982 begehen konnte.

1984 wurde ein Förderverein gegründet, um den Verein in finanzieller Hinsicht zu unterstützen. Dieser besteht hauptsächlich aus ehemaligen Spielern und treuen Fans des KSV.

1990/91 stieg die Mannschaft aufgrund einer Klassenneugliederung wieder in die A-Klasse auf, wo man sich bis 1996 behaupten konnte. Dann stieg man wieder in die B-Klasse ab.

Das 75jährige Gründungsjubiläum beging der KSV mit einem Festwochenende vom 11. bis 14. Juli 1997. Wie dies bei solchen Anlässen in Berstadt der Brauch, zog man eine große Festveranstaltung auf dem Sportgelände an der Mehrzweckhalle mit Disco, Festkommers und Tanz auf, in der Festschrift wurde ein Montagsfrühschoppen "bis zum bitteren Ende"angekündigt.(4)


Quellen:
(1) Freundliche Auskunft Artur Isterling
(2) Wetterauer Nachrichten vom 16. und 20.12.1949
(3) Wetterauer Nachrichten vom 28.12.1949
(4) Festschrift 75 Jahre KSV 1997

Text und Bild:
Mit freundlicher Genehmigung von Eugen Rieß und Willy Roth aus der Ortschronik "Berstadt - Menschen und Geschichte" (ISBN 3-923907-08-07)
© 2005 by Eugen Rieß, Willy Roth Alle Rechte der Veröffentlichung und Nachdruck bei den Verfassern. Wiedergabe, auch auszugsweise, gleich welcher Form, einschließlich elektronischer Medien, bedarf der ausdrücklichen Genehmigung

 

Festschriften

      

 

Die Vorsitzenden des KSV nach dem Krieg:

1946 - 1947 Karl Pfannkoch 
1948 - 1950 Friedrich Appel
1951 - 1954 Ludwig Größer
1955 - 1969 Werner Kaus
1970 - 1972 Alfred Hruschka
1973 - 1974 Heinz Högy
1975 Hermann Koch
1976 - 1982 Horst Gruner
1983 - 1984 Ottwin Storck
1985 - 1986 Willibald Kasprzyk
1987 - 1988 Horst Gruner
1989 - 1992 Heinz Isterling
1993 - 1995  Michael Kräh
1996 - 1997 Bernd Schöhr
1998 - 1999 Willibald Kasprzyk
2000 - 2002 Thomas Klaus
2003 - 2005 Horst Gruner
ab 2005 Michael Kräh

 

f m

KSV 1922 Berstadt e.V.